Nährstoffe verändern die Wirkung von Niederschlägen auf das Pflanzenwachstum
Wie verändert sich die Beziehung zwischen mittlerem Jahresniederschlag und der Biomasse im Grünland durch die Zugabe von einem oder mehreren Nährstoffen? Die Antwort auf diese Frage liefert eine neue Studie, die im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht wurde. An der globalen Analyse, die vom US-Landwirtschaftsministerium geleitet wurde, waren auch Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sowie der Universität Leipzig beteiligt. Sie konnten zeigen, dass Niederschlag und Nährstoffverfügbarkeit die wichtigsten Einflussfaktoren für die Pflanzenbiomasse sind, Auswirkungen der Pflanzenvielfalt auf die Biomasse sind hingegen gering.
Landwirtschaft mit Wald: Universitäten Hohenheim und Freiburg stärken Agroforstwirtschaft
Angesichts zunehmender Dürreperioden und anderer Folgen des Klimawandels erfährt eine traditionelle Anbaumethode ein weltweites Comeback: Die Agroforstwirtschaft kombiniert schattenspendende Bäume und Büsche mit Ackerbau oder Weidewirtschaft auf einer Fläche. Dadurch werden landwirtschaftliche Systeme nicht nur widerstandsfähiger gegen Klimarisiken – auch die Biodiversität wird gefördert. Um dieses Nutzungssystem systematisch weiterzuentwickeln, intensivieren die Universität Hohenheim in Stuttgart und die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ihre Zusammenarbeit: Durch gemeinsame Forschungsprojekte, Lehrangebote und langfristige Versuchsflächen wollen die Beteiligten die Agroforstwirtschaft zu einem Eckpfeiler einer nachhaltigen Landnutzung und eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt machen. Der erste Kooperationsworkshop hat nun konkrete Schritte für die strategische Zusammenarbeit definiert.
Vom Reststoff zum Rohstoff: Smarte Tools für eine nachhaltige Bioökonomie
Ob Getreidestroh, Spelzen oder Blätter und Stängel von Gemüse: Rund 7,7 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Nebenprodukte fallen allein in Baden-Württemberg jährlich in landwirtschaftlichen Betrieben an, hinzu kommen viele Tonnen aus der Verarbeitung von überwiegend Lebensmitteln. Sie werden derzeit meist in der Tierhaltung eingesetzt oder verbleiben auf den Feldern. Dabei könnte ein großer Teil zu hochwertigen Produkten verarbeitet werden, ohne den Humusaufbau zu gefährden – von Proteinen für die Lebensmittelindustrie bis hin zu Verpackungsmaterialien. Zwei neue, innovative Werkzeuge erleichtern nun die Einordnung dieses Potenzials: die ReBioBW Factsheets und das ReBioBW GIS-Tool. Entwickelt haben sie Forscherinnen und Forscher der Universität Hohenheim in Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie können landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen bei der Etablierung neuer Veredelungsverfahren und Geschäftsmodelle unterstützen, der Politik helfen die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen und sie können in der Ausbildung eingesetzt werden und allen Interessierten einen schnellen Einstieg in die komplexe Thematik bieten. Die Tools sind ab sofort kostenfrei verfügbar: rebiobw.uni-hohenheim.de/aktuelles