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Wo sollen unsere Lebensmittel zukünftig herkommen? Wie und in welcher Qualität sollen sie produziert werden? Wie gestalten wir zukünftig unsere Nutztierhaltung? Diese und viele weitere Fragen wird der durch das Programm zukunft.niedersachsen geförderte ZERN (Zukunft der Ernährung in Niedersachen) -Forschungs- und Transferverbund in den kommenden fünf Jahren versuchen zu beantworten.

Um den Arbeitsstart der initialen Projekte des ZERN und der ZERN-Nachwuchsgruppen zu verkünden und um weitere interessierte Institutionen und Unternehmen im Agrar- und Ernährungssektor auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, ebenfalls ZERN-Mitglieder zu werden, fand am 31.05.24 in Göttingen die ZERN-Kick-Off-Veranstaltung statt.

Die rund 70 Teilnehmer konnten sich im historischen Gebäude der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) in der Innenstadt über die Initiation und den Aufbau von ZERN sowie über die Planung der kommenden fünf Jahre informieren. Zudem konnten bei gutem Essen – der Name „Zukunft Ernährung Niedersachsen“ sprach da für sich – Kontakte geknüpft und konstruktive Ideen ausgetauscht werden.

ZERN ist ein Forschungs- und Transferverbund der Georg-August-Universität Göttingen, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück (DIL), mit dem die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen unterstützt werden soll, das unter einem zunehmenden Anpassungsdruck steht. Aspekte wie Tierwohl und Nachhaltigkeit gilt es bei der landwirtschaftlichen Produktion künftig stärker zu berücksichtigen. Mit den Erkenntnissen aus dem Verbund wird die nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln vorangetrieben werden.

Im ZERN-Verbund werden drei Themengebiete bearbeitet: Ackerbau, Grünlandnutzung, Tierhaltung.

  • Der Themenbereich Ackerbau beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie der Ackerbau zukünftig ökologisch und ökonomisch gewinnbringend betrieben werden kann vor dem Hintergrund der zahlreichen Herausforderungen wie regulierter Nährstoffversorgung, restriktivem Pflanzenschutzmittel-Einsatz, Extremwetterereignissen und immer geringer werdender landwirtschaftlicher Nutzfläche. Dieser Themenbereich startet mit dem Initialprojekt „Anpassungsstrategien des niedersächsischen Ackerbaus“, an dem die Georg-August-Universität Göttingen, die Universität Osnabrück und die Leibniz Universität Hannover beteiligt sind.
  • Beim Themenbereich Grünlandwirtschaft stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie kann die wertvolle Ressource Grünland zukünftig am effektivsten genutzt werden? Ist die Weidehaltung von Wiederkäuern die beste Nutzungsoption oder können vielleicht auch technische Verfahren signifikant zur Erschließung von Grünlandeiweiß beitragen? In Bezug auf die letztgenannte Fragestellung setzt das Initialprojekt „Entwicklung eines Extraktions- und Funktionalisierungsprozesses zur Nutzung von Eiweiß aus grüner Biomasse in der menschlichen Ernährung“ an. Dieses wird vom DIL, von der Georg-August-Universität Göttingen, vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen und von der Hochschule Osnabrück bearbeitet.
  • Der Themenbereich Tierhaltung wird sich insbesondere mit Fragen zur zukunftsfähigen Nutztierhaltung und der Lösung möglicher Zielkonflikte wie z.B. Biosicherheit bei Freilandhaltung und Tiergesundheit bei alternativen Produktionssystemen beschäftigen. In diesem Themenbereich startet das Initialprojekt „Zukunftsorientierte Mastschweine-haltung“, welches die TiHo, die Universität Göttingen und das DIL gemeinsam bearbeiten werden.

Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, werden im ZERN außerdem drei Nachwuchsgruppen zur Bearbeitung von Querschnittsthemen tätig sein: Die Nachwuchsgruppe „Food Economics and Policy“ wurde als neue Junior-Professur an der Georg-August-Universität Göttingen eingerichtet, die Nachwuchsgruppe „Mikro- und Nanostrukturen der Lebensmittel“ ist am DIL angesiedelt und die Nachwuchsgruppe „Nachhaltige Nutztierhaltung“ ist an der TiHo ansässig.

Wenn auch Sie Projektideen haben, die zum ZERN-Verbund passen, so wird es zukünftig die Möglichkeit geben, sich im Rahmen von Ausschreibungen (Calls) zu bewerben. Es wird einen themenoffenen Call geben, welcher über die gesamte Projektlaufzeit von fünf Jahren offen für Bewerbungen sein wird und zwei themengebundene Calls, welche voraussichtlich 2025 und 2026 starten werden. Hier sucht der ZERN-Verbund aktiv ergänzende oder anknüpfende Projektideen, die nach positiver Begutachtung vom Fördermittelgeber des ZERN – dem Programm zukunft.niedersachsen – gefördert werden. Der Start der Calls sowie Fördervoraussetzungen werden zu gegebener Zeit beworben werden.

Weitere Informationen finden Sie jederzeit unter www.zern-verbund.de und auch in den Social Media Auftritten des ZERN auf Instagram, X und LinkedIn.

Besetzung des erweiterten ZERN-Management Boards (v. l.): Prof. Dr. Bernhard Brümmer (Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Nicole Kemper (Stiftung Tierärztliche Hoch-schule Hannover), Dr. Linda Armbrecht (Georg-August-Universität Göttingen), Dr. Volker Heinz (Deutsches Instituts für Lebensmitteltechnik)

Alfred-Hessel-Saal im historischen Gebäude der SUB kurz vor dem Start der Veranstaltung.

Kontakt

Dr. Linda Armbrecht, Koordination ZERN-Geschäftsstelle
E-Mail: zern@uni-goettingen.de
Tel.: +49 (0)551 39 24838

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