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Ein weitere Ausbau von Bio als Pioniersegment ist richtig, aber 100 % Bio ist nicht die Zukunft und auch nicht absehbar realistisch. Deshalb sollte die Politik stärker (auch) über eine nachhaltige konventionelle Landwirtschaft nachdenken – und über den Weg, wie wir dort hinkommen: Subventionen? Ein neues Label? Ein Umweltfußabruck für Lebensmittel?

Prof. Dr. Achim Spiller Lehrstuhlinhaber Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte | Uni Göttingen

Nicht zuletzt in Zeiten hoher Preissteigerungen wird deutlich, dass Bio alleine nicht die Lösung für eine nachhaltigere Landwirtschaft sein kann. Neben einer Steigerung des Bioanteils bedarf es auch der Entwicklung und Kenntlichmachung einer nachhaltigeren konventionellen Landbewirtschaftungsform. In diese Richtung zielt auch die EU mit ihrer Farm-to-Fork-Strategie. Bisher sind aber Ansätze, einen „dritten Weg“ zwischen Bio und konventioneller Bewirtschaftung zu definieren, im Markt gescheitert. Das hat auch damit zu tun, dass die dafür genutzten Begriffe wie „integrierte Produktion“ aus Marketingsicht unbrauchbar waren.
Die Frage nach einem geeigneten Namen für eine nachhaltigere konventionelle Landwirtschaft ist gar nicht so einfach zu beantworten. Eine Alternative zur Bezeichnung wäre, auf innovative Umweltbewertungssysteme für Lebensmittel zu setzen, bei denen Produkte aus einem nachhaltigen Landbausysteme dann besser abschneiden. Doch können diese Maßnahmen wirklich helfen?

In unserem AgrarDebatten-Talk sprechen Achim Spiller, Prof. Dr.Jan Plagge (Bioland e.V. ) und Markus Röser (BASF) über die Möglichkeiten der Vermarktung von Produkten einer „Hybrid“-Landwirtschaft. Und sprechen u.a. über die Fragen- Ist Bio alleine der Königsweg einer Transformation? Sollte die Politik stärker über eine nachhaltige konventionelle Landwirtschaft nachdenken? Und an was sollte eine nachhaltige Landwirtschaft bemessen werden?

Nachhaltige Landwirtschaft sollte ganzheitlich bewertet werden. Nicht nur nach der Anbaumethode, sondern mehr an dem Ergebnis der Nachhaltigkeit wie CO2 Fußabdruck, höhere Artenvielfalt, weniger Wasserverbrauch, bessere Bodenqualität. Diese Leistungen sollten für den Verbraucher in einem einzigen Nachhaltigkeitslabel klar erkennbar sein – ähnlich dem Eco-Score oder Nutri-Score.

Markus RöserLeiter Kommunikation, Public Affairs & Nachhaltigkeit Nordeuropa | BASF

Den einen ‚Königsweg‘ gibt es bei der Transformation des Agrar- und Ernährungssystems nicht. Aber es gibt eine Schlüsselrolle und die fällt dem Ökolandbau zu: Weil er das einzige nachweislich nachhaltigere System ist, das mit der EU-Öko-Verordnung auf einer rechtlichen Grundlage steht.

Jan PlaggePräsident Bioland e.V. | Bildrechte: Bioland / Sonja Herpich
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Denise Dreist

Denise Dreist

Denise Dreist ist als Referentin für Wissenschaftskommunikation für die Agrarfakultät Uni Göttingen tätig und somit auch die Schaltstelle für diesen Blog. Neben ihrer Tätigkeit, promoviert sie am Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation.

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