Gestern, am 11. September 2018, erschien der Blogbeitrag Dürre 2018: Welche Schäden können wir in der Landwirtschaft feststellen? von Dr. Lakner und Dr. Holst der Agrarpolitik. Dieser veranlasste Dr. Christian Ahl der Agrarpedologie einen Kommentar aus bodenkundlicher Perspektive zu verfassen, mit besonderem Blick auf Trockenerscheinungen in landwirtschaftlichen Kulturen:
Beobachtungen zu Trockenerscheinungen in landwirtschaftlichen Kulturen im Jahr 2011, 2013 und 2015
Das Harzvorland: Okertal und eiszeitliche (Drenthezeit) Flussablagerungen
Die Oker ist ein 128,3 km langer Nebenfluss der Aller, entspringt als Große Oker beim Bruchberg im Nationalpark Harz (910 m ü. NN) und mündet bei Müden in die Aller (45 m ü. NN). Das gesamte Einzugsgebiet umfasst ca. 1.822 km³ (NLWKN 2016a). Das Okertal bei Wiedelah ist ein Talabschnitt der Oker, der sich etwa vom Harlyberg bei Vienenburg im Süden bis nach Wolfenbüttel im Norden erstreckt. Die Talaue fällt von etwa 125 m ü. NN bei Vienenburg bis auf knapp 80 m ü. NN bei Wolfenbüttel ab (Elbracht et al. 2010).
Geologie
Das Okertal, im Harzvorland gelegen, gehört zum Subherzynen Becken und wird eingerahmt von den variszischen Aufbrüchen des Harzes im Süden und dem Flechtinger Höhenzug im Nordosten (Ahl et al. 2013). Infolge der Variszischen Faltung vor etwa 310 Mio. Jahren im Oberkarbon wurden die Gesteine aus Mittel- bis Unterkarbon eng gefaltet, steil gestellt oder überkippt. Die Talflanken weisen derzeit eine Mächtigkeit von bis zu über 300 m auf und legen durch den tiefen Einschnitt in das Harzgebirge den Blick auf die anstehenden Gesteine frei (Franzke u. Joss 2008).
Die Mittel- und Niederterrassen, die in hydraulischem Kontakt zu mesozoischem Festgestein und drenthezeitlichen Schichten stehen, sind auf Ablagerungen aus der Saale- bzw. Weichselzeit zurückzuführen. Auf den Terrassen liegen Lössablagerungen aus der Weichselzeit. Die Mittel-Terrassenkörper sind während Eem- und Weichseleiszeit nahezu vollständig abgeräumt worden, während sich in hohen Lagen der Drenthe-Mittelterrassen Eiskeilnetze der Weichselzeit ausgeprägt haben (Ahl et al. 2013).
Ähnliche Erscheinungen sind im Trockenjahr 2013 auf Weizen- und Rapskulten an der Abfahrt der BAB 395 ‚Schladen‘ festzustellen.
Desgleichen sind sogenannte Erdwerke aus der Jungsteinzeit (5.300 v. Chr. – 3.000 v.Chr) bekannt, in denen sich auch die unterschiedlichen Feuchtebedingungen des Unterbodens widerspiegeln.
Teile dieses Textes sind Auszüge aus dem Exk.-Führer DBG Band 118 Göttingen 2017.