„Digitales Düngen“
a.k.a. passgenaues Düngen durch Sensoren und Algorithmen
Auf der Basis von Langzeit-Feldexperimenten hat Professor Hülsbergen mit seinem Team der Technischen Universität München (TUM) in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein digitales Nährstoff-Managementsystem aufgebaut. Damit werden die Stoff- und Energieflüsse landwirtschaftlicher Betriebe analysiert, bewertet und optimiert. Hülsbergens Mitarbeiter Dr. Franz-Xaver Maidl ergänzt die Möglichkeiten der passgenauen Düngung mit seiner Forschung. Er hat ein sensorgestütztes System und Algorithmen zur teilflächenspezifischen Stickstoffdüngung entwickelt.
Der Lehrstuhl stellt somit zwei digitale Instrumente bereit, die Landwirten dabei helfen, Dünger zu sparen und die Umwelt zu entlasten. In der oberbayerischen Modellregion Burghausen / Burgkirchen werden diese nun ab Januar 2020 in einem dreijährigen Forschungsprojekt umfassend erprobt, bevor sie in der landwirtschaftlichen Praxis und Beratung nutzbar sind.
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Blütenreiche Innenstädte triumphieren
Blütenpflanzen werden in Städten besser bestäubt als im Umland. Das zeigt ein Experiment eines Wissenschaftlerteams unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Die Forscher fanden zwar auf dem Land insgesamt eine größere Vielfalt an Fluginsekten – in den Städten sorgten aber mehr Bienen und Hummeln für mehr bestäubte Blüten an den Testpflanzen. Mit Abstand am fleißigsten bestäubten Hummeln, die vermutlich von einer höheren Zahl geeigneter Lebensräume in der Stadt profitieren. Um Bestäubung zu fördern, empfehlen die Forscher, die Bedürfnisse von Bienen bei der Grünflächenplanung besser zu berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.
Städte dehnen sich weltweit aus. Dass sich die Umwandlung von Naturflächen in Bauland auf das Vorkommen von Insekten auswirkt, haben mehrere Untersuchungen gezeigt. Oft sinken Vielfalt und Anzahl der Insekten, manchmal profitieren aber einzelne Artengruppen. Was die Verstädterung jedoch für die ökologischen Leistungen der Insekten wie etwa die Bestäubung der Pflanzen bedeutet, ist kaum bekannt. Weitere Details erfahrt Ihr in der Pressemitteilung der Uni!
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Stall vs. Weide – Was ist „CO2-günstiger“?
Die deutsche Bundesregierung hat jüngst das Ziel formuliert, bis 2050 den Ausstoß an Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um mehr als 90 Prozent zu senken. Bisher ist der Agrarsektor in diese Zielsetzung nicht explizit einbezogen, aber es ist unstrittig, dass dies nicht so bleiben wird. Insbesondere in dem Agrarland Schleswig-Holstein, in dem die Landwirtschaft mehr als 20 Prozent zu den Treibhausgasemissionen beiträgt, müssen Modelle für eine klimafreundliche Produktion entwickelt werden. Die Forschungsgruppe Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) arbeitet seit vielen Jahren an solchen Modellen und hat jetzt eine Studie in einem hochrangigen, internationalen Fachmagazin Journal of Cleaner Production veröffentlicht.
In der Studie gehen die Forschenden um Professor Friedhelm Taube der Frage nach, ob der CO2-Fußabdruck der Milcherzeugung aus Weidehaltung günstiger zu bewerten ist als bei der Milcherzeugung aus ganzjähriger Stallhaltung. Der CO2-Fußabdruck enthält alle klimarelevanten Emissionen, die bei der Milcherzeugung auf dem Betrieb auftreten und ermöglicht den Vergleich verschiedener Produktionssysteme. Im Fokus der Studie stand der Vergleich dreier Haltungssysteme von Milchkühen: Weidehaltung, Stallhaltung und ein gemischtes System. „Welches Haltungssystem bei Milchkühen den besten ökologischen Fußabdruck hat, hängt vor allem vom Standort ab. Schleswig-Holstein ist sehr gut für die Weidehaltung geeignet, da durch die ausreichende Menge von Niederschlägen und die günstige Verteilung des Regens im Jahr beste Bedingungen für das Graswachstum gegeben sind. Die Grünlandproduktion ist absolut vergleichbar mit der in Irland. Und mit steigenden Temperaturen durch den Klimawandel steigt die Anzahl der Wachstumstage im Frühjahr und Herbst auf der Weide“, erläutert Taube. Genauere Details zu der Untersuchung findet ihr in der Pressemitteilung der CAU!
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