Vielfalt auf dem Feld hält Unkräuter in Schach
Unkraut vergeht nicht, heißt es im Volksmund. Für die einen ist es ein aufmunternder Spruch, für Landwirte und Gärtner hingegen oft noch lästige Realität. Wissenschaftlerinnen der Universität Rostock haben nun die Unkrautvegetation Mecklenburg-Vorpommerns untersucht und stellen fest: Artenreichtum ist erwünscht.
„Ich habe untersucht, welchen Einfluss eine größere Vielfalt von Kulturpflanzen im ökologischen Anbau auf die Unkräuter hat“, erläutert die Pflanzenwissenschaftlerin Merel Hofmeijer. Auf elf ökologisch geführten Bauernhöfen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat sie für ihre Doktorarbeit an der Universität Rostock die Unkrautvegetation unter die Lupe genommen.
„Wildwuchs auf dem Acker kann die Ernte ruinieren“, weiß Hofmeijer. Der ökologische Landbau gehe gegen diesen nicht chemisch, sondern mit mechanischen und thermischen Maßnahmen vor. Doch das sei oft teuer, könne Bodenlebewesen stören und die Erosion fördern. Eine Idee sei es daher, diese starken mechanischen Eingriffe durch viele kleine Maßnahmen zu ersetzen, schlägt die niederländerische Agrarökologin vor, die ihren Master an Universitäten in Norwegen, Frankreich und der Schweiz absolvierte.
Milchbetriebe: Umstellung auf Bio verbessert Klimabilanz
„Unsere Studie zeigt, dass es keinen Widerspruch zwischen einer umweltfreundlichen Produktion und dem Aufrechterhalten der Produktivität eines Betriebs geben muss“, sagt Arthur Groß vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU. Das Team untersuchte den Milchviehbetrieb Hof Pfaffendorf nördlich von Halle, der 2018 seine Produktion von konventionell auf ökologisch umgestellt hat. Mit einer Ackerfläche von etwa 675 Hektar und mehr als 650 Kühen gehöre der Bio-Betrieb zu den größten in der Region, so Groß.
Rostocker Forscher mit Vision: Künftig Landwirtschaft im Meer
In großen Teilen Ostasiens und Zentralamerikas dienen Algen bereits seit Jahrhunderten als Rohstoff für die Produktion von nachhaltiger Energie oder Nahrungsmitteln – man denke etwa an Sushi. Auch in Norddeutschland finden sich an den Küsten hervorragende Bedingungen für die Errichtung von Algenfarmen. Rostocker Forscher arbeiten nun in einem Projekt zur Landwirtschaft im Meer. Denn „im Zuge der zunehmenden Klimakrise und Knappheit von fossiler Energie wird es immer wichtiger, die Möglichkeiten nachhaltiger Energieproduktion voll auszuschöpfen“, so Klaus Herburger, Junior-Professor am Rostocker Institut für Biowissenschaften.