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Wie lautet Ihr Forschungsschwerpunkt und warum ist er so interessant?

Ich bin Agrarsoziologin und erforsche Frauen in der Landwirtschaft in Deutschland. Das Thema ist kaum erforscht und gleichzeitig kann sich jede*r etwas darunter vorstellen. Die Lebenssituationen von Frauen in der Landwirtschaft sind so vielfältig wie die Positionen, die Frauen auf Höfen haben: Von der Altenteilerin im (Un)ruhestand, über mithelfende Ehefrauen bis hin zu jungen Hofnachfolgerinnen und Existenzgründerinnen. Es geht in meiner Forschung viel um Geschlechter- und Machtverhältnisse – Themen, die auch gesamtgesellschaftlich eine hohe Relevanz haben und mich als Frau persönlich betreffen.

Was bringt Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß?

Ich liebe es (qualitativ) zu forschen: Raus auf die Höfe zu fahren, Menschen in ihrem Umfeld zu besuchen und sie von ihrem Leben erzählen zu lassen, finde ich wahnsinnig spannend und erfüllend. Die Analysearbeit, die darauf folgt, ist aber genauso interessant. Mir macht es großen Spaß, Texte und Interviews zu analysieren, Feinheiten zu bemerken, Muster zu entdecken und Theorien zu entwickeln. Die Vortragstätigkeit, die mein Beruf mit sich bringt, bereitet mir aber auch sehr viel Freude. Ich bin gerne auf Konferenzen und Vortragsveranstaltungen, mag es sehr kontroverse Diskussionen zu führen und mich mit anderen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen auszutauschen und zu vernetzen. Mein Beruf hat mich außerdem schon viel rumgebracht: Ich durfte u.a. schon nach Japan und Australien reisen – Erlebnisse, die ich nie vergessen werde. Seit neuestem bin ich auch in der Lehre mit meinem eigenen Modul „Hot Topics in der Agrarsoziologie“ im Einsatz. Der neuen Generation Agrarler*innen mein Herzensthema Agrarsoziologie näher bringen zu dürfen, ist für mich eine große Freude.

Was war Ihr Traumberuf als Kind?

Der erste Berufswunsch, an den ich mich erinnern kann, ist Abschlepperfahrerin. Dann wollte ich Richterin werden und später Tierärztin.

Was vermissen Sie (nicht) am Studium?

Es ist einfacher zu benennen, was ich nicht am Studium vermisse: Klausuren und Prüfungen! Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich mit Versuchsplanung und -auswertung meine letzte Klausur im Masterstudium abschloss: Große Erleichterung! Da war mir noch nicht bewusst, dass ich mich ein Jahr später schon in den Promotionsstudiengang einschreiben würde und damit wieder Credits sammeln muss… Ich vermisse die (Fachschafts-)exkursionen, die vielen Kommiliton*innen, sogar das gemeinsame Lernen im LSG und laue Sommerabende auf dem Willi. Einfach dieses Göttingen-Gefühl.

Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht am Arbeiten sind?

Da ich gerade Mutter geworden bin, hat sich das etwas geändert. Auch wenn ich sehr gerne arbeite, bin ich nun in meiner restlichen Zeit am liebsten mit meiner kleinen Familie zusammen: Meinem Kind und meinem Partner, unserem Dackel und den zwei Pferden. Ich genieße es aber auch sehr, meine Zeit alleine zu verbringen und dann am liebsten auf dem Rücken meiner Stute beim Ausritt in den Brandenburger Wäldern.

Magdalena Münter

Magdalena Münter

Neben ihrem Masterstudium an der agrarwissenschaftlichen Fakultät entdeckt Magdalena die neuesten internationalen Forschungsergebnisse und stellt den Göttinger Wissenschaftler:innen die berühmten 5 Fragen. Sie steckt hinter dem Instagram und Twitter Account und hält euch so auf dem Laufenden.

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