Wie lautet Ihr Forschungsschwerpunkt und warum ist er so interessant?
Mein Forschungsschwerpunkt ist die Qualität von pflanzlichen Produkten in der gesamten Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Verzehr. Lebensmittel sind im wahrsten Sinne des Wortes Mittel zum Leben und verdienen viel mehr Wertschätzung, als sie im täglichen Leben oft erhalten. Ich finde es sehr interessant, zu untersuchen, durch welche Interaktionen die Qualität der später zu verarbeitenden bzw. zu verzehrenden Produkte unter den verschiedenen Umweltbedingungen und der Nährstoffversorgung beeinflusst werden und wie sich das dann auf die Verarbeitbarkeit oder auf die Qualitätsmerkmale, einschließlich sensorischer Eigenschaften auswirken kann. Diese Komplexität ist vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht bewusst und es ist nicht nur spannend, diese Zusammenhänge zu untersuchen und aufzuzeigen, sondern sie auch zu vermitteln.
Was bringt Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Zunächst betrachte ich die uns gegebene Freiheit in Lehre und Forschung als großes Privileg. Mir macht es immer viel Freude, wissenschaftliche Zusammenhänge aufgrund von Experimenten zu erkennen und diesen Erkenntnisgewinn an Studierende und Promovierende zu vermitteln, um sie auch dafür zu interessieren und zu motivieren. Bereichernd für meine eigene wissenschaftliche Arbeit, aber auch für den Erkenntnisgewinn in sozialer und historischer Hinsicht habe ich auch immer die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen ausländischer Universitäten empfunden.
Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Als Kind wollte ich Lehrerin werden, genauso wie einer meiner Großväter. Später habe ich mich für Lebensmittel interessiert und dann auch Lebensmitteltechnologie, speziell Getreidetechnologie, an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert.
Wer ist Ihr wissenschaftliches Vorbild?
Ich habe kein konkretes wissenschaftliches Vorbild. Bereits in frühen Jahren habe ich durch mein privates Umfeld interessante Wissenschaftler kennengelernt, die mich, wenn zunächst natürlich nicht fachlich, doch als Persönlichkeiten beeindruckt haben. Generell haben mich Wissenschaftler vor allem dann angesprochen bzw. inspiriert, wenn sie neben ihrer fachlichen Expertise auch entsprechende soziale Kompetenz aufwiesen.
Wen würden Sie gerne auf einen Kaffee treffen?
Den Schriftsteller Stefan Heym (1913 – 2001): er war zeitlebens ein sehr kritischer und unbequemer Zeitgenosse, egal in welchem gesellschaftlichen System er lebte.