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Die Nachwuchswissenschaftlerin Eva Gregersen und Dr. Simon Rosenau untersuchen das Potenzial von Wasserlinsen als Futtermittel

Die Sicherung der Ernährung und der Wandel der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit ist ein Thema, das die Gesellschaft mehr denn je beschäftigt. Gerade die Auswirkungen der intensiven Nutztierhaltung mit ihrem hohen Ressourcenverbrauch, aber auch die belastenden Stickstoff- und Phosphoremissionen stehen im Fokus der Diskussion. Das bereits am 01.04.2022 gestartete EIP-Projekt „ReWali“ versucht diesen Fragen mit einem ungewöhnlichen Ansatz zu begegnen. „Wir wollen die Eigenschaften der Wasserlinse nutzen, um sowohl belastetes Nutzwasser aus der Tierhaltung zu reinigen als auch die Biomasse der kleinen Wasserpflanzen zu nutzen, um Alternativen zum Einsatz klassischer Eiweißfuttermittel wie Soja und Fischmehl zu fördern“, erklärt Eva Gregersen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Nutztierwissenschaften.

Von links nach rechts: Fischwirtschaftsmeister Christian Lodder, Prof. Dr. Jens Tetens, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DNTW Eva Gregersen, Postdoktorand der AG Aquakultur Dr. Simon Rosenau und Postdoktorand aus der Abteilung Graslandwissenschaften Dr. Martin Komainda
Bildrechte: Eva Gregersen

Ziel des Projektes ist es, hochwertige Wasserlinsen zu produzieren und ihr Potenzial als Futtermittel bei Fischen und Gänsen zu untersuchen. „Abwässer aus der Nutztierhaltung müssen nicht in die Umwelt entlassen werden, wo sie schädlich sind und zur Eutrophierung beitragen. Sie können zur Produktion von proteinhaltigen Pflanzen wie der Wasserlinse genutzt werden. Unser Ansatz besteht darin, Kreisläufe nachhaltig zu schließen“, so Eva Gregersen. Dazu wird geprüft, welche Art von Wasserlinsen sich als Tierfutter für Fische und Gänse am besten eignen, unter welchen Bedingungen sie am besten gedeihen und wie hoch die maximal mögliche Nährstoff-Aufnahme und somit die Brauchwasser­Reinigungswirkung ist. Zudem werden die Wasserlinsen in Hinsicht auf ihren Futterwert untersucht, geeignete Konservierungsformen getestet und die Endprodukte, Fisch- und Gänsefleisch, auf ihre qualitativen Eigenschaften hin analysiert.

Bildrechte: Eva Gregersen

Dazu wurde am Albrecht-Thaer-Weg 5 eine Aquaponik-Anlage zur Produktion von Wasserlinsen in Betrieb genommen. Hier wachsen Wasserlinsen auf dem Abwasser aus der Fischhalle, so dass das Wasser nicht mehr ungenutzt in die Kanalisation geleitet werden muss. Zur Realisierung des Projektes wurde eine unterirdische Rohrleitung von der Warmwasserfischhalle der Aquakultur zu einem ca. 50 m entfernten Folienhaus verlegt, wo das Wasser in sechs flache, kaskadenförmig angeordnete Becken geleitet wird, auf denen die Wasserlinsen wachsen.

Die Idee wurde von Eva Gregersen und Dr. Simon Rosenau sowie dem Fischwirtschaftsmeister Christian Lodder aus der Abteilung Funktionelle Züchtung des DNTW entwickelt. Die Idee wurde von Dr. Martin Komainda aus der Abteilung Graslandwissenschaft des DNPW begeistert aufgegriffen und unterstützt, wodurch dieses Kooperationsprojekt erst möglich wurde.

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