Albrecht-Thaer-Gesellschaft und Alumni-Chapter Agrar würdigen bahnbrechende Forschungsarbeiten
Die Albrecht-Thaer-Gesellschaft Celle e.V. verlieh erstmals den mit 1.500 Euro dotierten Albrecht-Daniel-Thaer-Förderpreis, während das Chapter Agrar des Alumni Göttingen e.V. den neu geschaffenen Preis für die Dissertation des Jahres, dotiert mit 2.000 Euro, vergab. Beide Ehrungen würdigen innovative Forschungsarbeiten mit hohem Praxisbezug, die maßgeblich zur Weiterentwicklung der Agrar- und Ernährungswissenschaften beitragen.
”Dr. Barreto Alcántara verbindet modernste Technologie mit der Lösung drängender Probleme der Landwirtschaft.
Rainer FabelDirektor der Albrecht-Thaer-Gesellschaft
Albrecht-Thaer-Förderpreis: Dr. Abel Andree Barreto Alcántara
Der Albrecht-Daniel-Thaer-Förderpreis ging an Dr. Abel Andree Barreto Alcántara für seine Dissertation „Erfassung und automatische Bewertung von Zuckerrübenfeldern mithilfe von UAV-Bildern“. Dr. Barreto Alcántara hat eine innovative Methode entwickelt, um mithilfe unbemannter Luftfahrzeuge (UAVs) und moderner Bildverarbeitungstechnologien die Cercospora-Blattfleckenkrankheit (CLS) bei Zuckerrüben effizient zu erkennen und zu bewerten. Seine Arbeit zeigt, wie multispektrale Kameras und Algorithmen des maschinellen Lernens zur Entscheidungshilfe für den gezielten Fungizideinsatz genutzt werden können. Diese Ansätze ermöglichen nicht nur eine präzisere Krankheitsbekämpfung, sondern auch die Entwicklung teilflächenspezifischer Applikationsstrategien – ein bedeutender Schritt für die Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.
Dr. Barreto Alcántara geboren in Ancash, Peru, absolvierte sein Studium und seine Promotion an der Universität Göttingen und ist derzeit als Post-Doktorand am Institut für Zuckerrübenforschung tätig. Betreut wurde seine Arbeit durch Prof. Dr. Mahlein. Seine Forschung wurde bereits mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter der Förderpreis Agrarinformatik. Rainer Fabel, Direktor der Albrecht-Thaer-Gesellschaft, lobte den Preisträger in seiner Ansprache: „Dr. Barreto Alcántara verbindet modernste Technologie mit der Lösung drängender Probleme der Landwirtschaft. Seine Forschung zeigt, wie wir Herausforderungen wie Pflanzenkrankheiten innovativ und zukunftsfähig begegnen können. Der Albrecht-Daniel-Thaer-Förderpreis würdigt genau solche Arbeiten, die Wissenschaft und Praxis eng zusammenbringen.“
Bei der Mitgliederversammlung der Albrecht-Thaer-Gesellschaft im Mai 2025 wird Dr. Barreto Alcántara seine Ergebnisse in einem Kurzvortrag vorstellen.
”Ihre Dissertation liefert wertvolle Impulse für die Tierhaltung und den Dialog mit der Gesellschaft.
Prof. Dr. Wolfgang SiegertLeiter der Abteilung Tierernährungsphysiologie und Ressourceneffizienz
Dissertation des Jahres: Dr. Aurelia Schütz
Das Chapter Agrar des Alumni Göttingen e.V. zeichnete Dr. Aurelia Schütz mit dem Preis für die Dissertation des Jahres aus, dotiert mit 2.000 Euro. Ihre Arbeit „Gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung: Wahrnehmung – Gestaltung – Kommunikation“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Achim Spiller widmet sich einem hochaktuellen Thema: der gesellschaftlichen Akzeptanz von Nutztierhaltung. Dr. Schütz entwickelte in ihrer Dissertation praxisnahe Ansätze für die Verbesserung von Haltungssystemen, insbesondere bei Schweinen, sowie für eine zielführende Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Die Arbeit besticht durch ihre methodische Vielfalt – von Virtual-Reality-Ansätzen bis hin zu Zukunftswerkstätten – und durch ihre außergewöhnliche wissenschaftliche Produktivität: Neun begutachtete Publikationen flossen in ihre Dissertation ein.
In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Wolfgang Siegert die Bedeutung ihrer Forschung:
„Frau Dr. Schütz hat mit ihrer Arbeit Maßstäbe gesetzt. In einem emotional aufgeladenen Themenfeld gelingt es ihr, wissenschaftliche Präzision mit praktischer Anwendbarkeit zu verbinden. Ihre Dissertation liefert wertvolle Impulse für die Tierhaltung und den Dialog mit der Gesellschaft. Eine solche Leistung verdient höchste Anerkennung.“ Die Jury hob besonders die klare und zugängliche Sprache der Dissertation sowie das breite Methodenspektrum hervor, das von empirischer Sozialforschung bis zu technologisch unterstützten Ansätzen reichte. Dr. Schütz selbst bezeichnete ihre Arbeit als Beitrag zu einer „technisch erweiterten empirischen Sozialforschung“.
Die Verleihung dieser beiden Preise unterstreicht die Bedeutung exzellenter agrarwissenschaftlicher Forschung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Dekan Prof. Stephan von Cramon-Taubadel lobte das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger:
Solche Arbeiten zeigen, wie Wissenschaft auf aktuelle Herausforderungen reagiert und Antworten liefert, die sowohl der Praxis als auch der Gesellschaft zugutekommen. Dr. Barreto Alcántara und Dr. Schütz sind leuchtende Beispiele für den Nachwuchs in der Agrarwissenschaft